„Rheine – Gestern Heute Morgen“: Neues Heft 1/2023

Das Redaktionsteam der Zeitschrift „Rheine – Gestern Heute Morgen“ hat ihre nunmehr 89. Ausgabe auf den Weg gebracht. Und wieder einmal ist es den Autoren gelungen, die Rheiner Geschichte auf insgesamt 120 Seiten mit sehr unterschiedlichen Beiträgen anschaulich aufzuarbeiten.

Die beiden bekanntesten und noch vorhandenen Mauerhäuser in Rheine findet man an der Münstermauer 25 und 27. Den Blick auf das soziale Umfeld des Traufenhauses an der Münstermauer 27 richten zwei Aufsätze von Angelika Pries und Stefanie Remberg. „Dabei werden nicht nur die Lebensverhältnisse innerhalb dieser Straße an der Stadtmauer beleuchtet, sondern auch die Annahme widerlegt, der Münsterische Weihbischof d´Ahlhaus habe um 1759 an der Münstermauer gewohnt“, heißt es im Vorwort von Thomas Gießmann. Zugleich liefern die beiden Autorinnen neue Erkenntnisse über Häusernummern in Rheine.

Bernard Gehling fasst in seinem Beitrag die Ablösung der bäuerlichen Lasten nach der neuen Münsterischen Eigentumsordnung von 1770 und die Befreiung der Höfe in Mesum aus der Grundherrschaft im 19. Jahrhundert zusammen.

„Ausdruck des protestantischen Selbstbewusstseins in der Diaspora“ – unter diesem Titel beleuchtet Paul Nienhaus das 150-jährige Jubiläum der Jakobi-Kirche in Rheine. Es ist auch Paul Nienhaus, der sich intensiv mit der Vergangenheit des ehemaligen SA-Stabschefs Viktor Lutze aus Bevergern auseinandersetzt. Dessen Tagebuch wurde nun in Teilen von dem Zeithistoriker Daniel Siemens veröffentlicht. Paul Nienhaus hat Prof. Siemens von der Newcastle University interviewt und beantwortet damit wichtige und noch offen gebliebene Fragen zu Lutze.

Lothar Kurz und André Schaper befassen sich ebenfalls mit der Stadt Rheine in den Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft. „Die Hünenborg unterm Hakenkreuz“ lautet ihr Beitrag. „Auf Beschluss des Kulturausschusses vom 2. November 2021 haben unsere Autoren Lothar Kurz und André Schaper die Vereinnahmung des Ortes untersucht, die Ergebnisse in einer Führung und einem Vortrag sowie in ihrem Beitrag für unsere Zeitschrift dargestellt“, weist Gießmann im Vorwort auf den Hintergrund des Beitrags hin.

Hätten Sie gedacht, dass die Graffiti schon zu Beginn unserer Zeitrechnung Thema waren? Falk Toczkowski erklärt sehr anschaulich, wie sich die Graffiti von der Höhlenmalerei zur modernen Kunstform entwickelt haben. „Lange Zeit und teilweise auch noch heute waren Graffiti für Stadtverwaltungen, Hausbesitzer oder die Bundesbahn illegale, vor allem aber

ärgerliche, weil kostenträchtige Schmierereien. […] In den letzten Jahren hat sich ein deutlicher Wandel in der öffentlichen

Wahrnehmung vollzogen“, heißt es in seinem Text. Heute unterstützt die Stadt die Sprayer Community, etwa in Form der „Hall of Fame“ unter der Bodelschwinghbrücke.

Martin Forstmann referiert in seinem Beitrag über Schutzanlagen und Bunker in Rheine – ein Thema, das mit dem von Russland ausgehenden Angriffskrieg gegen die benachbarte Ukraine leider wieder an Aktualität gewonnen hat.

Abgerundet wird die neue Ausgabe durch zwei plattdeutsche Texte von Otto Pötter und eine Buchvorstellung von Birgit Kehne.


Die Zeitschrift erscheint zweimal im Jahr und kann beim Stadtarchiv Rheine abonniert werden. Die neue Ausgabe kann ab Samstag, 3. Juni, für 8 Euro auch in den Buchhandlungen „Glückskiste“ am Markt und „Thalia“ an der Emsstraße sowie bei „Der Dorenkämper“ am Pfarrer-Bergmannshoff-Platz erworben werden.

Adresse
Herr Maik Angerhausen
Stadtarchiv und Kulturetage
Matthiasstraße 37
48431 Rheine
Telefon: 05971 939 180
Fax: 05971 939 8 180
E-Mail: maik.angerhausen@rheine.de
Zimmer: 20.18
Besuchszeiten

Geänderte Öffnungszeiten für Besucher ab dem 27. März 2023:

dienstags: 09.00 Uhr - 13.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr

Raum:        Rathaus, gemäß Hinweis Willkommensbildschirm im Foyer