Energiekonzept

Für die Damloup-Kaserne wurde ein nachhaltiges Energiekonzept entwickelt.

ZIELSETZUNG

Bei der Errichtung von neuen Gebäuden ist der Bauherr verpflichtet, bestimmte gesetzliche Vorgaben in Bezug auf die Gebäudehülle (Wände, Fenster, Dach, etc.), die Art des Heizsystems (Einsatz erneuerbarer Energien) und weiterer Aspekte zu berücksichtigen. Diese sind seit dem 1. November 2020 in dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) zusammengefasst. Das GEG löst damit u.a. die Energieeinsparverordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energien-Wärme-Gesetz (EEWärmeG) ab.

Nach Vorgabe des Gesetzes ist ein Energiestandart als Mindestmaß für die Anforderungen festgelegt. Dieser hat sich seit der Einführung im Jahr 2016 schrittweise verschärft, so dass neuere Gebäude höhere Anforderungen erfüllen müssen. Darüber hinaus gibt es noch weitere Energiestandards, die die gesetzlichen Vorgaben übertreffen. Um hier eine einheitliche Sprache zu ermöglichen, hat die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW-Bank) den Begriff des ‚Effizienzhauses‘ eingeführt. Das Effizienzhaus 100 stellt hierbei die ursprüngliche, erste Anforderung dar, wobei die Zahl 100% entspricht. Der aktuelle gesetzliche Mindeststandard fordert ein Effizienzhaus 70, also nur noch 70% des Verbrauchs des ursprünglich angeforderten Gebäudes. Die KfW-Bank fördert mit Zuschüssen und zinsgünstigen Darlehen den Bau von Effizienzhäusern, die über die gesetzlichen Anforderungen hinausgehen. Dabei gibt es verschiedene Stufen: Effizienzhaus 55, Effizienzhaus 40 und Effizienzhaus 40+. Die energetisch höchsten Anforderungen gibt es für Passivhäuser und Plus-Energie-Häuser.

Die Stadt Rheine hat in ihren Beschlüssen zum Masterplan 100% Klimaschutz im Jahr 2013 festgelegt, dass die innerstädtischen Energieverbräuche und damit verbundenen Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2050 deutlich gesenkt werden sollen. Die Stadt geht dabei weit über die Ziele, die sich die Bundesrepublik gesetzt hat, hinaus. Gebäude beispielsweise sollen die Vorgaben des GEG übertreffen. Im Bereich des Wohngebiets „Eschendorfer Aue“ konnte das Ziel mit dem KfW-Effizienzhaus 55 Standard bereits erfolgreich erreicht werden.

Das Gebiet der ehemaligen Damloup-Kaserne bietet großes Potential für die Umsetzung als nachhaltiges und klimafreundliches Wohnquartier. Der städtebauliche Entwurf sieht die Errichtung von überwiegend verdichtetem Wohnungsbau vor. Durch das sehr gute Verhältnis von Wohnfläche zur Gebäudehülle kann der KfW40 Standard gut umgesetzt werden. Darüber hinaus ist eine zentrale Wärmeversorgung (z.B. ein Wärmenetz) kostengünstig und nachhaltig möglich.

KONZEPT ENERGIEVERSORGUNG / VERSORGUNGSVARIANTEN

  • Welcher Energiebedarf besteht überhaupt?
  • Wie kann die Wärmeversorgung für ein solches Wohngebiet aussehen?

Antworten auf diese und weitere Fragen sollte ein Wärmeversorgungskonzept geben, welches von den Stadtwerken und der Stadt Rheine im Frühjahr 2020 beauftragt wurde. Die Ausarbeitung wurde von der Energielenker Projects GmbH aus Greven vorgenommen. Als Vorgabe erhielt das Büro den städtebaulichen Entwurf mit der höheren Anzahl an Wohneinheiten, sowie die Vorgabe die gesetzlichen Anforderungen zu übertreffen. Da die Erstellung des Konzeptes vor dem 1.11.2020 erfolgt, wurden noch die EnEV als Basis zu Grunde gelegt.

Das Konzept wurde im Dezember 2020 im Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz veröffentlicht und kann online eingesehen werden.

WELCHER ENERGIEBEDARF BESTEHT ÜBERHAUPT?

Anhand der Wohneinheiten, des Gebäudestandards und von Durchschnittsverbräuchen wurde der Energiebedarf für Heizen und Kühlen ermittelt. Die Tabelle zeigt die deutlichen Unterschiede je Standard. Der Standard hat jedoch keine Auswirkungen auf den Haushaltsstrombedarf.

Gebäudeart

Jahreswärmebedarf
[kWh/a]

Jahreskältebedarf [kWh/a]

Haushaltsstrombedarf [kWh/a]

EnEV

4.062.987

243.779

1.876.466

KfW 55

3.414.430

193.421

1.876.466

KfW 40

2.701.024

150.616

1.876.466

WIE KANN DIE WÄRMEVERSORGUNG FÜR EIN SOLCHES WOHNGEBIET AUSSEHEN?

Grundsätzlich wird in zwei Arten der Wärmeversorgung unterschieden: zentral und dezentral. Als zentrale Wärmeversorgungssysteme werden Systeme bezeichnet, welche in einer Wärmezentrale  die Versorgung für das gesamte Gebiet produziert und über Nahwärmeleitungen an die Wohnhäuser leitet. Die Produktion der Wärme kann dabei durch verschiedene Brennstoffe in Blockheizkraftwerken oder durch Umweltwärme (Erdwärme) erfolgen. Man unterschiedet bei Brennstoffen zwischen fossilen (Gas, Öl) und regenerativen (Biomasse) Energiequellen.

Dezentrale Wärmesysteme sind die Wärmeerzeuger, die jeweils nur ein Gebäude oder eine Wohneinheit versorgen. Bei Effizienzhäusern der Stufe 70 und 55 sind noch fossile Brennstoffe wie z.B. Erdgas einsetzbar. Bei Effizienzhäusern der Standardklassen 40, 40+ oder Passivhaus hingegen sind andere Wärmequelle zu wählen. Dieses können z.B. Luft-Wasser-Wärmepumpen, Erdwärmepumpen oder auch Feststofföfen (Holz) sein. Erdgas kann u.a. noch in sogenannten Mikro-Blockheizkraftwerken (BHKW) zum Einsatz kommen. Diese BHKW produzieren Wärme und Strom parallel und werden daher gesondert behandelt.

Eine Prüfung drei verschiedener Versorgungskonzepte sowie die wirtschaftliche Bewertungen finden Sie im Energieversorgungskonzept zur Entwicklung der Damloup-Kaserne:

Energiekonzept Damloup-Kaserne_20-11-26, 2153 KB
Adresse
Herr Mark Dieckmann
Europa-Viertel am Waldhügel (ehem. Damloup-Kaserne) Gebäude 4
Klosterstraße 14
48431 Rheine
Telefon: 05971 939 428
Fax: 05971 939 8428
E-Mail: mark.dieckmann@rheine.de
Zimmer: E 15
Besuchszeiten

Mo 08:30-12:00 Uhr und 15:00-17:00 Uhr

Di   08:30-12:00 Uhr und 15:00-17:00 Uhr

Mi  08:30-12:00 Uhr und 15:00-17:00 Uhr (nur telefonisch)

Do 08:30-12:00 Uhr und 15:00-17:00 Uhr

Fr  08:30-12:00 Uhr