Mobilitätskonzept

Im neuen Stadtquartier sollen nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen integriert werden.

 

Für das stadtzentrale, ca. 10 Hektar große ehemalige Gelände der Damloup-Kaserne am Fuß Waldhügels in Rheine, wurde ein ökologisch orientiertes Siedlungskonzept erstellt.

Gemäß dem Grundsatz „Wohnen leitet Mobilität“, sollen in dem neuen Stadtviertel auch nachhaltige Mobilitätsmaßnahmen integriert und umgesetzt werden.

Für eine Zukunft, die (fast) ohne Autos auskommt, sorgen

  •    die stadtzentrale Lage,
  •    eine direkte umwegfreie Anbindung an die Innenstadt, den Bahnhof und das Versorgungszentrum Neue Mitte Dorenkamp,
  •    die Anbindung an den taktgebundenen Linienverkehr des Stadtbus Rheine,
  •    eine hervorragende Erschließung des Geländes für Fußgänger- und Radfahrer,
  •    Quartiersgaragen mit fester Zuordnung von Stellplätzen an der Peripherie des Geländes,
  •    Mobilstationen mit Angeboten für Carsharing und Lastenradverleih
  •    Paketstationen und weitere Verleihangebote.

Die Aufenthaltsqualität innerhalb des neuen Wohnviertels wird gesteigert durch den hohen Grünanteil, den Erhalt von Bestandsbäumen und eine bewegend andere Verkehrsinfrastruktur. Die „klassische“ Straße wandelt sich zur Multifunktions- und Kommunikationsfläche, die ein Miteinander der Menschen im neuen Wohnquartier fördert.

Als Schrittmacher des Mobilitätswandels profitieren die Bewohnerinnen und Bewohner im Stadtviertel von der Verlagerung der parkenden Autos aus dem öffentlichen Straßenraum zu den drei geplanten Quartiersgaragen. Sie bieten als lokale Hubs ein breites Mobilitätsangebot von E-Ladesäulen und unterschiedliche Sharing Angebote (E-Autos, Cargo-Bikes, Fahrräder, kleine Services). Im Straßenraum innerhalb des Gebiets sind nur Stellplätze für Lieferverkehr und mobilitätseingeschränkte Personen geplant. So ergeben sich großzügige Flächen für Fußgänger und Fahrradfahrer sowie Straßenbaumpflanzungen. Er wird sicherer für Kinder und bietet mehr barrierefreie Bewegungsräume für Senioren und Menschen mit Behinderungen. Die Flexibilität, Individualität und Selbstbestimmung der Bewohner im Viertel wird gestärkt und auch die Möglichkeiten zum gefahrfreien und ungestörten Schlendern, Stehenbleiben und Rasten mit Gelegenheit zum Plaudern fördern das Miteinander und stärken das unbeschwerte Lebensgefühl.

Zwar hat die Entzauberung des Autos bereits begonnen, dennoch wird das Auto auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Haushaltsbefragungen ergaben jedoch, dass viele Menschen ihr Auto mittlerweile nur noch als „Mobilitätsreserve“, das für größere Besorgungen, sporadische Nutzung und Wochenendfahrten ins Grüne vorgehalten wird, nutzen. [Handlungsleitfaden City2share, Uta Bauer, Thomas Stein, Victoria Langer (Hrsg.), Berlin 2020 difu]

Im neuen Stadtviertel wird durch einen Kfz-Stellplatzschlüssel von max. 0,9 Stellplätzen je Wohneinheit und durch 100 wohnungsnahe Stellplätze im Straßenraum gewährleistet, dass den spezifischen Mobilitätsbedürfnissen von Menschen mit Behinderungen, Familien mit Kleinkindern oder Personen im Feuer- und Rettungsdienst Rechnung getragen wird. 

Durch das Angebot von qualitätvollen Alternativen wird angestrebt, bei den Bewohnern die klassische Bindung an das Auto weiter zu schwächen und aufzulösen. Insbesondere sind hier Angebote für Carsharing und Lastenradverleih sowie Paketstationen und weitere Liefer-, Verleih- und Serviceangebote zu nennen, die das Auto als „Mobilitätsreserve“ überflüssig machen sollen.

Damit Carsharing-Angebote den privaten Pkw-Besitz ersetzen können, sind die zuverlässige Verfügbarkeit der Fahrzeuge im Quartier und der richtige Fahrzeugmix eine wichtige Voraussetzung. Die Anbindung an den ÖPNV ist bereits im Bestand gegeben. Gegebenenfalls kann die Lage der Haltestellen optimiert werden.

Bei der Entwicklung des neuen Stadtviertels sieht die Stadt Rheine ein hohes Potenzial für genossenschaftliche Modelle. Genossenschaftliche Modelle und die damit verbundene soziale Vernetzung unter den Quartiersbewohnerinnen und –bewohnern ermöglichen und erleichtern die Bildung einer Sharing-Kultur und stellen eine Bereicherung des täglichen Lebens dar. Genossenschaftliche Modelle im Bereich der Quartiersentwicklung bestehen bereits in vielfältigen Bereichen z.B. für Dorfläden, kulturelle Einrichtungen, haushaltsnahe Dienstleistungen sowie Wohn-, Pflege- und Betreuungseinrichtungen oder Kinderbetreuung und flexible Raumkonzepte, für flexible Arbeitsplätze ebenso wie für Informationsplattformen, Gemeinschaftsgärten oder das Teilen von Wissen, Zeit und Gütern. [Leitfaden Smarte Quartiere, Züricher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZAHW)]

Um diese Ideen und Entwicklungsprozesse jedoch in die Tat umzusetzen, braucht es einen koordinierten Prozess durch einen genossenschaftlichen (Mobilitäts-)Beirat, in dem engagierte Menschen die  Entwicklung sichern und die Aufgaben der sozialen Vernetzung steuern und langfristig begleiten.

Mobilitätskonzept Damloup-Kaserne_20-09-18, 11164 KB
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Europa-Viertel am Waldhügel - Gebäude 4
Mittelstraße 17
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E-Mail: mark.dieckmann@rheine.de
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