Umbau des Bustreffs Matthiasstraße - ZOB

Der zentrale Omnibusbahnhof („ZOB“) an der Matthiasstraße ist aufgrund seiner Funktion und seiner Lage im Zentrum der Innenstadt von Rheine ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt des öffentlichen Lebens.

Er ist nicht nur Start- und Zielpunkt des öffentlichen Personennahverkehrs, sondern steht zudem als Aufenthalts- und Handelsraum für die Bürgerinnen und Bürger zur Verfügung. Bereits im Masterplan der Stadt Rheine von 1994 wurden hinsichtlich der Funktion des ZOB und des Bahnhofsumfeldes als Eingangsportal in die Innenstadt Defizite gesehen. Das Ziel des Masterplans war, den gesamten Bereich „für die Stadt zurückzuerobern“ und zum Bestandteil der Innenstadt zu machen.

Für den Busbahnhof selbst war erkennbar, dass die Verkehrsfunktion den Bereich prägt und die vorhandenen Geschäftsbereiche – der Stadtmitte und des Nadorff-Dreieckes - voneinander trennt und nicht verbindet. Daher sollten planerische Lösungen die Verkehrsverhältnisse neu ordnen und die funktionalen Beziehungen der Räume untereinander verbessert werden.

Städtebaulicher Wettbewerb für das Bahnhofsumfeld 2001

Im Jahr 2001 war das gesamte Bahnhofsumfeld Thema eines Städtebaulichen Ideenwettbewerbs. Zum einen war der Grundgedanke, eine umweltgerechte Verkehrsentwicklung zu fördern, zum anderen wurden eine Neuordnung des öffentlichen Nahverkehrs (Stadtbus) im Bereich Matthiasstraße / Nadorffdreieck und eine Neugestaltung des Busbahnhofes mit transparentem, großflächigem Witterungsschutz angestrebt. Der Busbahnhof sollte neben einer Sicherstellung seiner Organisation und Funktionalität auch eine hohe Aufenthaltsqualität für wartende Besucherinnen und Besucher der Stadt bieten.

Der Wettbewerb brachte viele Anregungen und Planungsideen für die Gestaltung des Bahnhofsumfeldes, des Busbahnhofes und der Poststraße. Als Sieger aus diesem Wettbewerb gingen das Planungsbüro Rohling Architekten und Ingenieure im Team mit wbp Landschaftsarchitekten hervor.

In den darauf folgenden Jahren trieb die Stadt Rheine die Planungen weiter voran. Diese wurden im politischen Raum erörtert, es wurden Möglichkeiten einer wirtschaftlichen Realisierbarkeit mit Unterstützung von Fördermitteln geprüft und beantragt. Die Maßnahme wurde zudem in das ÖPNV-Landesprogramm eingestellt, mit dem Ziel, diese ab dem Jahr 2007 zu planen und umzusetzen.

Sie wurde dann zunächst zurückgestellt, damit der aus demselben Programm zu fördernde Bahnhofsausgang West zeitnah realisiert werden konnte. Ein weiteres Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbes war die direkte Anbindung des ZOB an den Inneren Ring. Diese Maßnahme wurde im Zuge des Umbaus des Kardinal-Galen-Ring in 2005 umgesetzt.

Nachdem die Poststraße in 2012 fertiggestellt werden konnte, ergab sich durch finanzielle Unterstützung mit Fördermitteln die Möglichkeit, das Projekt Umbau des ZOB Matthiasstraße und Aufwertung des Übergangsbereiches Bahnhof – Fußgängerzone (Bahnhofstraße) zu starten.

Durch die Novellierung des Personenbeförderungsgesetzes im Januar 2013 müssen bis zum 1. Januar 2022 die Haltestellen im Öffentlichen Personennahverkehr barrierefrei ausgebaut sein. Diese gesetzliche Forderung verschärfte den notwendigen Handlungsbedarf.

Der Rahmenplan Innenstadt 2014

In diesem Zusammenhang wurde der ZOB dann auch Bestandteil des im Februar 2014 von der Stadt Rheine beschlossenen „Rahmenplanes Innenstadt“. Als eine dieser Maßnahmen im Handlungsfeld A – Besondere Orte in der Innenstadt – wurden die Neugestaltung und der Umbau des Bustreffs Matthiasstraße festgelegt. Zur Notwendigkeit einer funktionalen und gestalterisch ansprechenden Neugliederung des ZOB waren mittlerweile auch mängel- und abnutzungsbedingte Erfordernisse hinzugekommen.

Im Juni 2014 wurden die Planungsbüros unter Federführung des Planungsbüros Rohling Architekten und Ingenieure mit der Vorplanung für den Ausbau des ZOB Rheine beauftragt. Die Planung umfasste die Bahnhofstraße vom Kardinal-Galen-Ring bis zur Poststraße/Borneplatz und den gesamte Bereich der Matthiasstraße, von Poststraße bis zum Kardinal-Galen-Ring. Der gesamte Bereich der Matthiasstraße zwischen den Gebäudekomplexen Rathaus/Rathauszentrum im Osten und Nadorff-Haus im Westen konnte somit überplant werden.

Der Straßenquerschnitt der Bahnhofstraße wurde neu aufgeteilt. Die Regelbreite der Fahrbahn wurde schmaler, so dass die Gehwege verbreitert werden konnten. Der bisher auf der nördlichen Seite auf der Fahrbahn verlaufende Radweg findet sich nun im Bereich des Gehweges als getrennter Radweg. Hier finden sich zudem die Radstellplätze und Halteplätze für das Be- und Entladen. Die neue Dachkonstruktion mit einem schwebenden Dach definiert die neue übersichtliche Gliederung des Verkehrsraumes, der den Ansprüchen der Stadtraumgestaltung und einer optimierten Abwicklung der Fahrgastströme gerecht wird.

In einem Abstimmungsprozess wurden die Standorte für Stellflächen für Normalbusse und Überland-Gelenkbusse unter dem Dach, sowie die übrigen Warte-, Taxen-und Parkstellflächen festgelegt. Zukünftig wird die Abwicklung der An- und Abfahrten am neuen ZOB dynamisch erfolgen. Das bedeutet, dass es keine feste Zuordnung der Busse mehr zu Halteplätzen gibt, sondern der zuerst ankommende Bus fährt zur ersten Halteposition. Zur Lenkung der Fahrgäste wird dies über eine dynamische Fahrgastinformation mit Anzeigetafeln (stehend und hängend) erfolgen. Ein Pavillon mit einem Aufenthaltsraum für die Busfahrer und Busfahrerrinnen und einem behindertengerechten WC rundet das Angebot ab.

Die Haltestellen wurden für einen bequemen Einstieg in den Bus mit einem 18 cm hohen Busbord ausgestattet. Ein barrierefreier Übergang und ein taktiles Leitsystem ermöglichen die barrierefreie Querung der Haltestelle und führen auch körperlich eingeschränkte Menschen durch den Bereich des ZOB.

Bauphasen

In der ersten Bauphase des ZOB wurde von Juni bis September 2016 die westliche Seite der Matthiasstraße vor dem Nadorff- und City-Haus erneuert.

Der Umbau der Bahnhofstraße schloss sich als zweiter Bauabschnitt von Oktober  bis Januar 2017 an. Gleichzeitig wurden in dieser Zeit der alte ZOB abgerissen und die Fundamente für die Stützen des neuen Daches erstellt.

In der dritten Bauphase werden die biegesteifen Stützen mit der Dachkonstruktion und dem integrierten Beleuchtungskonzept errichtet.

Im Anschluss daran erfolgte die Herstellung der Busspuren mit Haltestellen und Mittelinsel. Mit der Erneuerung der Gehwege vor dem Rathaus wurde der vierte Bauabschnitt und damit der Umbau des ZOB bis November 2017 fertig gestellt und feierlich eingeweiht. Im Sommer 2018 wurden auf Beschluss des Rates auch der nördliche Teil der Überdachung nachträglich verglast.

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