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Bernburgplatz - Was bisher geschah

Die Fragestellung nach der „Gestaltung des Bernburgplatzes und des Grünbereiches sowie die Öffnung zur Ems“ ist bereits seit vielen Jahren ein Thema in Rheine.

Der Rahmenplan Innenstadt hat den Bernburgplatz im Jahr 2014 als Maßnahme im Handlungsfeld „Besondere Orte in der Innenstadt“ aufgeführt. Mit dem Instrument des Rahmenplans stehen der Stadt Rheine Mittel aus der Städtebauförderung zur Realisierung wichtiger, innerstädtischer Projekte zur Verfügung.

Die Stadt Rheine leitete daraufhin im Bauausschuss im April 2017 einen Prozess für den Bereich des Bernburgplatzes ein, in dem bereits mehrere Arbeits- und Entwicklungsschritte erarbeitet wurden.

Als erster Schritt wurde unter Einbeziehung von Bürgern und Experten eine Entwicklungsstudie vom beauftragten Planungsbüro sds_utku erarbeitet, bei der zunächst die vorhandenen Strukturen und Rahmenbedingungen erfasst und bewertet sowie anschließend drei mögliche Szenarien und Varianten einer Entwicklung konzipiert wurden.

Die entwickelten Varianten – „Im Park“, „Am Anger“ und „Zum Platz“ – bilden mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen das Spektrum möglicher Entwicklungen im Bereich des Bernburgplatzes und seines Umfeldes ab.

Im Park - Im Anger - Zum Platz

Die Ergebnisse der 1. Bearbeitungsstufe wurden im Bauausschuss am 15.11.2017 vorgestellt und zur Kenntnis genommen. Auf dieser Grundlage wurde ein Beschluss für die weitere Bearbeitung gefasst.

Im Februar 2018 wurde nach der Bearbeitungsphase des Büros eine weitere Bürgerwerkstatt durchgeführt, bei der die Studienergebnisse vorgestellt und ergebnisoffen mit rund 80 interessierten Anliegern, Bürgerinnen und Bürgern diskutiert wurden. Nach der Kenntnisnahme der Ergebnisse durch den Bauausschuss wurde im Mai 2018 eine Fachwerkstatt zur Entwicklungsstudie durchgeführt, bei der das Büro sds_utku gemeinsam mit Vertretern der betroffenen Fachämter der Stadt, der Technischen Betriebe (TBR) und der EWG eine fachliche Erörterung der mit einer Entwicklung verbundenen Erfordernisse und Fragestellungen vorgenommen hat.

Im Ergebnis hat die Expertenwerkstatt empfohlen, die Option „Am Anger“ zur Grundlage der weiteren Planung zu machen und folgende Kriterien zu prüfen:

  • Die Optimierung und Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen neuen Erschließung
  • Die bauliche Fassung und ein adäquates Maß der baulichen Nutzung
  • Die Auswirkungen der Entwicklung auf die Verkehrsbelange und die daraus resultierenden Erfordernisse
  • Die Möglichkeiten eines Erhalts bestehender Grünstrukturen, insbesondere die Baumgruppe mit Eichen

Auf Grundlage der Ergebnisse aller bisher stattgefundenen Bausteine der Entwicklungsstudie hat das Büro sds_utku in seinem Abschlussbericht vorgeschlagen, als nächsten Schritt auf Grundlage der Variante „Am Anger“ eine Entwurfsplanung zu bearbeiten und in diesem Zusammenhang die o.g. Themen zu bearbeiten und zu klären. Die Ergebnisse sollten dann in einem geeigneten Verfahren in ein Umsetzungskonzept überführt werden.

Die Verwaltung hat daraufhin entsprechende Beschlussvorschläge erarbeitet, die – neben einer Kenntnisnahme des Abschlussberichtes des Büros sds_utku und einer Bestätigung der dort formulierten Handlungsempfehlungen und Leitlinien – die Weiterbearbeitung der Entwicklungsoption unter Berücksichtigung der genannten Kriterien zum Inhalt haben.

Ergänzend hat der Bauausschuss auf Empfehlung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz beschlossen, auch die Variante „Im Park“ weiter auf ihre Machbarkeit hin zu prüfen.

Anschließend hat das beauftragte Planungsbüro in einer Machbarkeitsstudie zwei der drei Optionen der Entwicklungsstudie weiter konkretisiert, Stärken und Schwächen herausgearbeitet und deren Machbarkeiten überprüft. Daraus resultierend wurde als Synthese der beiden Konzepte die Vorschlagsoption „Bernburgpark“ entwickelt. Diese vereint und betont die Chancen und Stärken beider Optionen. Baum- und Grünstrukturen werden weitgehend erhalten, der zentrale Bereich wird belebt, durch eine Bebauung an der Ostseite wird der Bereich räumlich gefasst. Schwächen und Risiken, besonders hinsichtlich Versiegelung und Erschließungsaufwand, werden minimiert.

Bernburgpark

Im September 2019 entschieden sich der Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt- und Klimaschutz und der Bauausschuss, das Konzept „Bernburgpark“ als Grundlage für die weiteren Überlegungen zu nehmen. In einem nächsten Schritt sollte die Entwurfsplanung für die Frei- und Grünanlagen erarbeitet werden.

Hierzu hat die Stadt Rheine im Frühjahr 2020 eine weitere Bürgerbeteiligung durchgeführt, in der die Themen Mobiliar und Spielelemente, Veranstaltung und Begrünung im Vordergrund standen. Die Bürgerinnen und Bürger konnten ihre Ideen und Anregungen zu diesen Themen einbringen und haben sich rege beteiligt.

Die Ergebnisse der Beteiligungsphase finden Sie hier:

Auf Grundlage dieser Eingaben hat das Planungsbüro Greenbox drei verschiedene Varianten zur Umgestaltung entwickelt, die die Stadt Rheine mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert hat. Hierzu fanden im Sommer 2020 ein digitaler Workshop sowie eine weitere Online-Beteiligung statt, in der die Bürgerinnen und Bürger ihre favorisierte Variante benennen konnten. 

Konzept 01 „Stadtlichtung Grün“

Der Konzeptansatz STADTLICHTUNG GRÜN basiert auf der Zielsetzung einer naturnahen Gestaltung des Bernburgparks, die sich viele Bürgerinnen und Bürger im Rahmen der Beteiligung gewünscht haben. Durch den Erhalt der bestehenden Baumstrukturen sowie einer Ergänzung durch Neupflanzungen werden die Grünbereiche umsäumt und die Wegebeziehungen eindeutig abgegrenzt.

Er verfolgt den Ansatz einer Maximierung des Grünflächenanteils im künftigen Bernburgpark. Das Grundkonzept der Verkehrsführung als eines der Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie bleibt erhalten.

Insgesamt drei große Grünflächen rahmen den Transitraum zwischen Humboldtplatz und Dionysiusbrücke. Die größte dieser Grünflächen erhält einen Saum aus erhaltenen Bestandsgehölzen und ergänzenden Neupflanzungen.

Die Topographie des Ortes wird geschickt verwendet, um eine Treppenanlage aus in die Grünfläche eingelassenen Stufen wie selbstverständlich zu integrieren. Die Lichtung in der Mitte der Grünfläche ist bewusst von Möblierung und Spielgeräten freigehalten. Die Randbereiche unter den aufgeasteten Gehölzen bieten jedoch Raum für Spiel und Aufenthalt.

Übergangsbereiche mit Splittbelag zwischen Grün- und Verkehrsflächen sorgen für eine klare Aufteilung der Räume und Nutzungszonen. Es entstehen deutlich ablesbare Räume für den Aufenthalt und für den Durchgangsverkehr.

Der Höhenunterschied zwischen Emsufer und mittlerem Platzniveau wird über eine barrierefreie Rampenanlage überwunden, welche allerdings mehr als fließender Weg am Hang erlebbar wird.

Konzept 02 „Klima Oasen“

Dem Konzept der KLIMA OASEN im Bernburgpark liegt als Schwerpunkt eine den Zukunftsanforderungen einer klimagerechten (Innen-)Stadt entsprechende Gestaltung zugrunde.

Die Klima-Oasen basieren auf einem abwechslungsreich bespielbaren und flexibel auf verschiedene städtische Räume übertragbaren Konzept. Es liegt der Gedanke zugrunde, die sich stetig aufheizende Stadt durch verschiedene Eingriffe auf Mikroklima-Ebene effektiv und nachhaltig zu kühlen. Die Idee der Bürgerinnen und Bürger, durch Neupflanzungen von Bäumen verschattete Zonen herzustellen, wurde vom Planungsbüro aufgegriffen und weiter verfolgt. Entstanden ist ein Konzept, dass neben den Schattenspendern weitere Aspekte beinhaltet, die sich positiv auf das Stadtklima auswirken.

Klima Oasen spenden Schatten, befeuchten die Luft und sorgen durch Verdunstungskälte für Abkühlung. Ihre Kleinteiligkeit und die variable Dimensionierung erlauben es, in verschiedenen Anordnungen und mit unterschiedlicher Bespielung, Räume zu besetzen und aufzuwerten. Im Bernburgpark sind die Klima Oasen eingebettet in Grünflächen mit Bestandsgehölzen und Neupflanzungen. Dies maximiert den Grünanteil der Parkfläche und hält gleichzeitig am Grundgedanken der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie fest.

Die flexible Anordnung erlaubt es, die grundlegende Verkehrsführung beizubehalten und dennoch fließende Übergänge zwischen Aufenthalts- und Begegnungsraum sowie Grünflächen zu generieren.

Das Gefälle zwischen Bernburgplatz und Emsufer wird durch einen in den Hang eingebetteten Pfad überwunden. Auch hier findet sich das Motiv der Klima Oasen wieder. Es sind mehrere Routen möglich, wovon die längste durch geringe Steigungen und eingefügte Podeste barrierefrei ist.

Konzept 03 „Greenbeat“

Der GREENBEAT legt den Schwerpunkt auf eine Parkgestaltung mit Spiel- und Aufenthaltsangeboten, da diese Themen im Rahmen der Bürgerbeteiligung sehr häufig benannt wurden.

Dieses Konzept steht für den künftig grünen Herzschlag des Bernburgparks. Die markante Wegeführung überwindet mit großer Dynamik die gegebenen Höhenunterschiede und spielt mit sich öffnenden Räumen und Sichtbeziehungen.

Die Erhöhung des Grünanteils ist auch in diesem Konzept die dominierende Zielsetzung.

Eine großzügige, bepflanzte Pergola bietet schattige Plätze zum Verweilen. An ihrem Ende liegt ein kleiner “Platz im Platz”, welcher von einem kühlenden Wasserspiel geprägt ist. Die Grünflächen bieten sowohl Raum für Kinderspiel als auch für zurückgezogenes Verweilen auf in den Rasen eingelassenen Sitzstufen. Der gegebene Gehölzbestand wird in größtmöglichem Umfang erhalten und an den erforderlichen Stellen um Neupflanzungen ergänzt.

Auch im Zugang zum Emsufer spiegelt sich das Thema Leben und Erleben wieder. Über eine Hangrutsche vom seitlichen Bereich der Brücke kann der Weg auf spielerische und aufregende Weise abgekürzt werden.

Weitere Planung "Greenbeat"

Der Bau- und Mobilitätsausschuss hat in seiner Sitzung am 9. September 2021 die Variante 03 'Greenbeat' als Vorentwurfsplanung beschlossen. Auf Grundlage des Vorentwurfs hat das Büro Greenbox in Abstimmung mit der Stadt Rheine sowie sämtlichen Fachabteilungen eine Entwurfsplanung entwickelt, die im Oktober 2022 im Bau- und Mobilitätsausschuss beschlossen wurde.

Wie geht es weiter?

Gemeinsam mit dem Fachbüro wird diese Variante nun weiterentwickelt, um im Jahr 2023 umgesetzt zu werden. Informieren Sie sich unter "Aktuelle Planung" gerne über den Prozess.

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