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Klimaschutz und Klimafolgenanpassung in Rheine

Der kommunale Klimaschutz gilt als Schlüsselinstrument für einen erfolgreichen Klimaschutz auf nationaler und internationaler Ebene. Akteure aus der ganzen Welt schauen auf Deutschland und die einzelnen Kommunen um zu erfahren, wie die Energiewende gestaltet werden muss. Rheine ist hier als Masterplankommune im besonderen Fokus. Im Austausch mit internationalen Akteuren in Litauen, den Niederlanden, Portugal und Kanada zeigt sich immer wieder das Bild der "deutschen Energiewende" und die Hoffnung der Welt auf effektive und wirtschaftliche Lösungen.

Auch das Thema Klimafolgenanpassung gewinnt seit einigen Jahren an Bedeutung. Es beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in der Stadt Rheine und wie die Stadt diesem entgegenwirkt. Die Themen sind insbesondere dort greifbar, wo Menschen und Infrastruktur Schaden erleiden.

Seit den 1990er Jahren verfolgt die Stadt Rheine Aktivitäten im Klimaschutz. Seit 1995 ist sie Mitglied im EU Klimabündnis und erfährt so regelmäßigen Austausch mit anderen Kommunen. Im Jahr 2007 beschloss der Rat der Stadt Rheine das  Konzept zur "Bewahrung der Schöpfung", woraufhin die Klimaschutzkonzeptionen der Stadt zentral koordiniert wurden. Die Koordination obliegt dem Bereich Umwelt, Klimaschutz und Grünplanung, während die Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen und Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung als Querschnittsaufgabe der Verwaltung gilt. Dies bedeutet, dass alle Bereiche der Verwaltung angehalten sind die Zielsetzungen der Themen Klimaschutz und Klimafolgeanpassung in ihren täglichen Arbeitsablauf zu integrieren.   

Die Stadt Rheine hat sich im Jahr 2013 mit dem Masterplan 100% Klimaschutz das Ziel gesetzt bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu werden, d.h. die Treibhausgasemissionen gegenüber dem Jahr 1990 um 90% und den Endenergieverbrauch um 50% zu reduzieren. Im Jahr 2022 wird der Masterplan 100% Klimaschutz fortgeschrieben und die Zielsetzung neu festgelegt.

Um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt Rheine zu bewerten und eine konzeptionelle Herangehensweise sicherzustellen, wurde im Jahr 2020 die Teilnahme am European Climate Adaptation Award Zertifizierungsverfahren (kurz: eca) beschlossen und initiiert.

Die Vulnerabilität hinsichtlich Extremwetterereignissen wurde geprüft. Hierbei waren unter anderem Schnee- (z.B. 2005) und Starkregenereignisse (z.B. 2010, 2016) sowie Veränderungen bei der Anzahl der Hitzetage auszumachen. In Bezug auf Starkregenereignisse ist die Stadt Rheine bereits seit längerem gut aufgestellt. Neben Überflutungskarten, der Errichtung von mobilen und festen Hochwasserschutzmauern wurde auch eine Optimierung des Abwassertransports vorgenommen. Bürgerinnen und Bürger können sich bei einer zentralen Anlaufstelle der Technischen Betriebe Rheine über Hochwasserschutz informieren und erhalten Beratung für Neu- und Umbaumaßnahmen. Dass das Spektrum der Klimafolgenanpassung sich nicht nur auf den Themenschwerpunkt Starkregen beschränkt, wird bei Betrachtung der bereits vorhandenen Konzepte der Stadt Rheine deutlich. Hierzu zählen das Integrierte Entwicklungs- und Handlungskonzept (IEHK)
„Rheine 2020“ und dessen Fortschreibung „Rheine 2025“, der Masterplan Grün (2019) sowie die Konzepte zum Klimaschutz (Integriertes Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzept 2009, Masterplan 100% Klimaschutz 2013). Der Bewertungskatalog des eca greift weitere Aspekte auf und bezieht diese jeweils primär auf die Ausrichtung hinsichtlich der Klimafolgenanpassung. In der Bewertung führte dies zu einem Gesamterfüllungsgrad von rund 33%.

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